Großbrand mit Durchzündung in Bunker in Hamburg

Dekontamination der Einsatzkräfte beim Bunkerbrand in Rothenburgsort (HH). (Screenshot von shz.de, selbsterstellt)
Dekontamination der Einsatzkräfte beim Bunkerbrand in Rothenburgsort (HH).
(Screenshot von shz.de, selbsterstellt)

Gestern um 4:23 (4.8.2015) wurde die Feuerwehr Hamburg in die Marckmannstraße des Stadtteils Rothenburgsort gerufen. Dort brannte es aus noch ungeklärter Ursache in einem Hochbunker aus dem zweiten Weltkrieg. Im Bunker ist eine Tischlerei auf zwei Etagen (2+3) ansässig. Als zusätzliche Gefährdung lagerte in den anderen Etagen (4+5) rund 100 Tonnen ätherischer Öle (u.a. Rosenduft).

Bei Eintreffen der ersten Kräfte waberte dichter, schwarzer Rauch über die Straße vor dem Objekt, auf den Boden gedrückt durch die Wetterlage. Sogar die Polizei trug deshalb Atemschutzmasken mit Filter! Die Feuerwehr ging zum Innenangriff vor und holte parallel alle Bewohner der Nachbarhäuser aus ihren Wohnungen (rund 400).

Während des Innenangriffes, der zwischenzeitlich scheinbar Wirkung zeigte, kam es zu einer starken Durchzündung, die Scheiben auf der anderen Straßenseite bersten ließ, Fahrräder umstürzte, Autos verrußte und Kameraden im Innenangriff zwei Etagen abstürzen ließ! 15 Kameraden wurden dabei verletzt durch Absturz, Prellungen, Rauchgasvergiftungen und Erschöpfung durch die Hitze. Sie wurden mit weiteren 28 Anwohnern vom Rettungdienst vor Ort oder im Krankenhaus behandelt (Die Anzahl der Verletzten schwankt in den verschiedenen Artikeln).

Aufgrund der Lageentwicklung wurde nach und nach auf FEU6 R (Feuer, sechster Alarm mit Großeinsatz Rettungsdienst) erhöht. Durch den extrem rußigen Rauch wurde außerdem eine Dekontaminationsstelle für die Einsatzkräfte eingerichtet. Das THW fing verschmutztes Löschwasser auf.

Die Brandbekämpfung gestaltete sich schwierig, da das Gebäude nur über zwei Zugänge und nur kleine Fenster verfügt, was die Entrauchung, die Belüftung und den Wärmeabzug erschwerte. Löschversuche durch Flutung mit Schaum schlugen ebenfalls fehl. Mittags lagen die Temperaturen im obersten Stockwerk des Bunkers immer noch bei 95°!

Der Brand war um 3 Uhr (5.8.2015) gelöscht. Ob und wann alle Bewohner zurück in ihre Wohnungen können ist noch nicht klar. Auf jeden Fall sollen alle Wohnungen frei von CO gemessen werden.

Quellen und Links:

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